Besondere Zeiten sollten es werden. Die lang geplante Elternzeitreise von Martl Jung, seiner Frau Sophie sowie Ronja (6 Monate) und Korbinian (3,5 Jahre) trotz anlaufender dritter Corona-Welle zu starten war ein Gefühl wie ein Sprung von einer Klippe in ein dichtes Nebelmeer. Als Ziel ergab sich pandemiebedingt spontan die Türkei, die wir als Familie mit dem Bulli und Zelt, mit Fahrrädern und zu Fuß mehrere Monate bereisten. Wichtig war uns, in Zeiten von Corona verantwortungsvoll und sicher reisen zu können, dabei trotzdem viel zu erleben und den Kindern besondere Erlebnisse zu schenken. Autark unterwegs zu sein war dabei entscheidend. So durften wir ein unglaublich vielfältiges Land mangels Touristen sehr exklusiv genießen. Besonders für die Kinder sollte es eine besondere Zeit werden, auch wenn es für uns Eltern mit Korbinians Down-Syndrom und Diabetes ganz besondere Herausforderungen zu managen galt.
Die Reise gab auch Antworten auf viele Fragen, die sich zunächst gar nicht gestellt hatten: Warum hinterlassen immer die größenwahnsinnigsten Herrscher die beeindruckendsten Bauwerke? Wie kommt man ohne Allrad eine Piste wieder herauf, die 650 Höhenmeter durch die Lykische Steilküste in eine einsame Bucht hinunter führt? Und wie lange braucht man in einer Werkstatt in Anatolien, wenn der Bulli eine neue Nockenwelle samt Stößeln verlangt?